Die Grünen wollen das neue Baugebiet an der Schlossstraße ökologisch und autoarm entwickeln. Wichtige Weichen werden dazu heute mit einem Ratsbeschluss gestellt. Gemeinsam mit der SPD haben die Grünen einen Änderungsantrag auf den Weg gebracht: Der bisher vorliegende städtebauliche Entwurf muss deutlich nachgebessert werden, bevor das formelle Bebauungsplanverfahren starten kann.
Martina Foltys-Banning, Sprecherin der Grünen für Stadtentwicklung, erläutert die Position ihrer Fraktion: „Die Stiftung Situation Kunst hatte sich als Bauherrin immer gewünscht, dass das Quartier nachhaltig geplant und ökologisch gebaut wird. Auch wir haben nur unter dieser Voraussetzung einer Bebauung in dieser sensiblen Lage zugestimmt. Im aktuell vorliegenden städtebaulichen Entwurf ist das nur marginal berücksichtigt. Hier muss also nachgearbeitet werden!“
Der Koalitionsantrag fordert nun Änderungen in Bezug auf ökologische, verkehrliche und bauliche Aspekte. Das betrifft zum einen die Allee entlang der Schlossstraße. Sie ist ein identitätsstiftendes und stadtbildprägendes Element mit unersetzlichem ökologischem Wert. Deshalb soll sie erhalten bleiben.
Das geplante Wohngebiet ist außerdem optimal an den öffentlichen Nahverkehr angebunden und es liegt direkt an der Springorumtrasse. Mit der Straßenbahn hat man einen schnellen Anschluss an die Innenstadt, nach Hattingen und Dahlhausen. Das macht das Wohngebiet für Bewohner*innen attraktiv, die kein eigenes Auto mehr benötigen oder gerne darauf verzichten möchten. Deshalb soll für das neue Quartier ein Mobilitätskonzept erstellt werden, das klimafreundliche Mobilität ermöglicht. Foltys-Banning erläutert dazu: „Alle, die das möchten, sollen hier autofrei wohnen können. Mit schnell und einfach zugänglichen Abstellmöglichkeiten für Fahrräder jeglicher Art und passgenauen Sharing-Angeboten kann der Stellplatzschlüssel auf den notwendigen Bedarf reduziert werden.“
Ökologische Aspekte sollen im Bebauungsplanverfahren stark gewichtet werden. Das Quartier soll in das vorhandene Umfeld klimatisch optimal eingepasst werden. Foltys-Banning macht deutlich, was das bedeuten kann: „In gewachsene Böden sollte nur möglichst wenig eingegriffen werden und versiegelte Flächen auf ein Minimum reduziert werden. Auch die vorhandenen qualitätsvollen Grünstrukturen sollen weitgehend erhalten werden. Bei der Verwendung der Baumaterialien und der Bepflanzung von Dächern, Fassaden und Freiflächen mit einheimischen Pflanzen und Gehölzen ist auch vieles möglich. Die geplante Kindertageseinrichtung könnte als Vorbild dienen und zum Beispiel CO2-sparend in Holzrahmenbauweise errichtet werden.“