Die Haltung der CDU auf die Ankündigung der Verwaltung, einen Verkehrsversuch zu starten, der das Linksabbiegen von der Wittener Straße in die Velsstraße unterbindet, hatte sowohl im Rat als auch in der GRÜNEN Bezirksvertretung Bochum-Mitte für Aufruhr gesorgt. Die CDU bestreitet, dass der Verkehrsversuch Aufgabe der Verwaltung ist, und lehnt deshalb das Linksabbiegerverbot ab. Als Begründung gab sie die vielen Einschnitte für den Autoverkehr an. Für die GRÜNEN in der Bezirksvertretung Bochum-Mitte stand allerdings von Anfang an fest, dass diese Maßnahme für einen reibungsloseren und dadurch pünktlichen Ablauf im ÖPNV sorgen wird.
Dazu Raphael Dittert, Fraktionsvorsitzender der GRÜNEN in der Bezirksvertretung Bochum-Mitte: „Die Kritik der CDU kann ich nicht nachvollziehen. Der Straßenraum ist begrenzt und wer einen starken ÖPNV mit einem attraktiven Angebot haben will, muss Einschränkungen für den Autoverkehr in Kauf nehmen. Das neue Netz 2020 mag zwar noch ausbaufähig sein, aber es bietet gerade für Altenbochum eine enorme Verbesserung. Jetzt kann man ab der Haltestelle am Freigrafendamm alle 5 Minuten entweder nach Langendreer oder in die Innenstadt fahren. Das ist genau der richtige Schritt für Bochum und seine Bürger*innen, bis 2030 mehr Menschen weg vom Auto und hin zu Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu bewegen.“
Sebastian Pewny, stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Infrastruktur und Mobilität im Rat fügt hinzu: „Den Aufruhr der CDU konnte ich von Anfang an nicht verstehen. Das Linksabbiegerverbot wurde sogar fachlich vorgeschlagen. Die ganze Diskussion, welche wir im Ausschuss, im Rat und in der Bezirksvertretung hatten, macht doch nur deutlich die CDU will es immer noch nicht wahrhaben, dass für die Mobilitätswende der ÖPNV immer Vorrang haben muss.“ Der Verkehrsversuch ist zunächst auf ein Jahr begrenzt, um ihn dann auf seine Wirksamkeit zu überprüfen.