Im September 2019 regten die Grünen in der Bezirksvertretung Mitte an, die Park-and-Ride-Anlage am Ehrenfelder S-Bahnhof zu einer Quartiersgarage weiterzuentwickeln. Auf einer dort zurzeit von einer Maschinenfabrik gewerblich genutzten Fläche sollen Wohnungen und Büros gebaut werden. Die nun vorgelegten Planungen ignorieren allerdings die Anregungen und beziehen die Park-and-Ride-Anlage nicht ein.
Pierino Cerliani, Architekt, Stadtplaner und sachkundiger Bürger im Ausschuss für Planung und Grundstücke: „Die Park-and-Ride-Anlage ist zwar nicht im Bebauungsplan. Sie ist jedoch aus städtebaulicher Perspektive wichtig und muss einbezogen werden. Hier können Synergien genutzt werden, die die Verkehrsbelastung im Stadtteil verringern. Zudem sind die Bessemer Straße und der Parkplatz hier äußerst unattraktiv. Sie bedürfen als Eingang ins neue Quartier und als Vorplatz zum S-Bahnhof Ehrenfeld dringend einer städtebaulichen Aufwertung. Ich kann nicht nachvollziehen, warum die Verwaltung sich sträubt, auf die Bahn zuzugehen.“
Auch muss nach Ansicht der Grünen das Mobilitätskonzept wesentlich nachgebessert werden, da im Rahmen der Bebauung die Ehrenfeldstraße wieder geöffnet werden soll und so eine Abkürzung mitten durch die Wohngebiete entstehen könnte.
Barbara Jessel, Ratsmitglied der Grünen im Ausschuss für Planung und Grundstücke, sagt dazu: „Durch die Öffnung der Ehrenfeldstraße sehe ich die Gefahr, dass hier eine beliebte Abkürzung von der Viktoriastraße über die Alte Hattinger Straße und die Ehrenfeldstraße bis hin zur Grottenstraße geschaffen wird. Es kann auch nicht sein, dass die Ehrenfeldstraße geöffnet wird, um die Bessemer Straße zu entlasten. Ich sehe hier erheblichen Nachbesserungsbedarf beim Mobilitätskonzept. Auch finde ich es vollkommen unverständlich, dass die Park-and-Ride-Anlage nicht in die Planungen einbezogen wird. Neben einer möglichen Quartiersgarage wäre es auch ein idealer Standort für eine Mobilitätsstation.“
Raphael Dittert, Fraktionsvorsitzender der Grünen in der Bezirksvertretung Bochum-Mitte, sagt hierzu abschließend: „Dass die Park-and-Ride-Anlage weiterentwickelt werden muss, belegen schon alte Bebauungspläne aus 2005. Dort schreibt die Verwaltung, dass sie einer Erweiterung zur Minderung des Parkdrucks positiv gegenüber steht. Wir werden hier sowohl in der Bezirksvertretung als auch in den betreffenden Ausschüssen nachhaken!“