Die Königsallee soll umgestaltet werden, jedoch nach Planungen der Verwaltung ohne einen separaten Radweg. Eine große Radialstraße, welche die Bochumer Innenstadt mit dem Bochumer Süden verbindet, würde so auch weiterhin ohne einen adäquaten Radweg auskommen müssen. Durch die Schaffung eines Radweges auf der Straße müsste der Straßenquerschnitt geändert werden, dies entweder zulasten des Autoverkehrs oder des vielfältigen Straßengrüns auf der Königsallee. Die Lösung wäre hier eine Umweltspur, welche auch gutachterlich untersucht wurde und zum Ergebnis kommt, dass sie unproblematisch ist und keine verheerenden Auswirkungen auf den Verkehrsfluss hat.
Moritz Oberberg, Sprecher des Ortsverbands Bochum-Mitte hierzu: „Für uns steht fest, ein Vorschlag, der entweder bedeutet, dass Radwege wieder nur als Schutzstreifen ausgewiesen werden oder gar auf dem Bürgersteig angelegt werden, lehnen wir ab. Ein moderner Stadtverkehr mit dem Ziel der Mobilitätswende sieht anders aus, z.B. mit Umweltspur. Die neue Königsallee darf kein Rückschritt werden. Bochum hat sich 2016 selbst dazu verpflichtet, als Mitglied der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte (AGFS) einen Anteil des Radverkehrs von 20% am Gesamtverkehr in 2030 zu erreichen. Es ist klar: Das wird nur geschafft, wenn dem Radverkehr auch entsprechender Vorrang gewährt wird. Hier sehen wir die Verwaltung in der Pflicht, Lösungen zu finden und die Mobilitätswende konsequenter und mutiger voran zu treiben“.
Nina von Witzleben, Sprecherin des Ortsverbands fügt dem hinzu: „Für Pendler müssen echte und sichere Alternativen gerade auf unseren Radialstraßen geschaffen werden. Was wir nicht brauchen, sind weitere zerstückelte Radwege mit absurder Führung, die ein stetiges Fahren quasi unmöglich machen. Geradeausfahren ist nicht dem Auto vorbehalten. Entsprechende Anpassungen der Ampelschaltungen sind sinnvoll. Auch dürfen Radwege nicht gegen Bäume ausgespielt werden.“
Raphael Dittert, Vorsitzender der Grünen Fraktion in der Bezirksvertretung Bochum-Mitte: „Die neue Königsallee wird zum Testfall für die Verwaltung, wie ernst sie ihre eigenen Leitbilder nimmt und für unsere Koalitionspartnerin, wie ernst sie den Radverkehr nimmt. Ein Radweg ist auf der Königsallee sachlich und fachlich machbar, jetzt fehlt nur noch der politische Wille, dies auch wirklich in die Tat umzusetzen. Unsere Position ist hierzu spätestens seit der letzten Mitgliederversammlung klar. Einer Königsallee ohne richtigen Radweg werden wir nicht zustimmen!“