1272 Schüler*innen im Herkunftssprachlichen Unterricht an Bochumer Schulen

By 4. Juli 2023Bildung & Wissenschaft

In Bochum gibt es viele Schülerinnen und Schüler, die neben Deutsch mit mindestens einer weiteren Sprache aufwachsen. Lange hat sich das Vorurteil gehalten, es sei nachteilig für Kinder, wenn zuhause nicht nur Deutsch gesprochen wird. Die Wissenschaft sieht das schon lange anders und erkennt viele positive Zusammenhänge, wenn Kinder auch Unterricht in den anderen Sprachen erhalten, mit denen sie aufwachsen: Sie profitieren davon allgemein bei ihren schulischen Leistungen, beim Erlernen von Fremdsprachen und auch später beim Einstieg in den Arbeitsmarkt. In Nordrhein-Westfalen können Schülerinnen und Schüler mit internationaler Familiengeschichte, die mit mindestens einer weiteren Sprache aufwachsen, von der ersten bis zur zehnten Klasse den Herkunftssprachlichen Unterricht besuchen.

„Es ist gut und wichtig, dass es auch in Bochum entsprechende Angebote für die zahlreichen Muttersprachen gibt. Denn Mehrsprachigkeit ist in der heutigen Zeit ein großer Vorteil“, meint Anna di Bari, integrationspolitische Sprecherin der Grünen. Auf eine Anfrage der Grünen im Rat teilte die Verwaltung mit, dass im abgelaufenen Schuljahr 1272 Bochumer Schüler*innen am Herkunftssprachlichen Unterricht teilnahmen. Dafür stehen rund 12 Stellen zur Verfügung. Es werden Arabisch, Russisch, Türkisch, Kurdisch und sieben weitere Sprachen angeboten. Raphael Dittert, stellvertretender Fraktionsvorsitzender, ist positiv überrascht über die relativ hohe Nachfrage und die Breite des Angebots: „Das spiegelt Bochums Pluralität wider!“

Gespannt erwarten die Grünen, wie sich die Schülerzahlen im kommenden Schuljahr entwickeln. Anna di Bari sieht die politischen Aufträge: „Es ist nicht leicht qualifizierte Lehrkräfte zu gewinnen. Im Gegensatz zu anderen Kommunen in NRW ist der Herkunftssprachliche Unterricht in Bochum aber nicht in Gefahr. Und das darf sich auch nicht ändern! Außerdem werden wir daran mitwirken, dass das Angebot noch bekannter bei Eltern und Schüler*innen wird.“