Kinder und Jugendliche mit psychischen Auffälligkeiten dürfen in der Corona-Pandemie nicht zurückgelassen werden

Jedes dritte Kind leidet ein Jahr nach Beginn der Pandemie unter psychischen Auffälligkeiten, so die COPSY-Studie (Corona und Psyche) der Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf. Die Grünen im Rat in Bochum wollen sich nun verstärkt für ein besseres Angebot für Kinder- und Jugendliche einsetzen.
Raphael Dittert, stellvertretender Fraktionsvorsitzender, mahnt hierzu: „Die Ergebnisse der Studie sind besorgniserregend. Dabei ist es alarmierend, dass Kinder aus einkommensschwachen Familien oder mit einem Migrationshintergrund besonders stark betroffen sind.“
Noch vor dem Beginn der Pandemie meldete der Psychiatriebericht der Stadt Bochum von 2019, dass Kinder- und Jugendliche bzw. deren Eltern mit langen Wartezeiten für Therapieangebote konfrontiert sind und sich die Fallzahlen in der Ambulanz für Kinder- und Jugendpsychiatrie in den letzten Jahren nahezu verdoppelt haben.
Dittert ergänzt: „Wir brauchen hier noch während und nach der Pandemie dringend Konzepte, wie Familien besser unterstützt werden und betroffene Kinder und Jugendliche ein schnelles Therapieangebot ohne lange Wartezeiten erhalten. Daneben müssen wir auch die Jugendarbeit unterstützen und stärken, um fehlende Tagesstrukturen oder soziale Kontakte schnellstmöglich wiederaufzubauen. Uns muss bewusst sein, dass die Corona-Pandemie eben auch eine soziale Krise ist.“
Mit einer Anfrage im Ausschuss für Arbeit, Gesundheit und Soziales am 3. März wollen die Grünen die aktuelle psychosoziale Lage von Kindern und Jugendlichen in Bochum sowie mögliche Konzepte und Programme stärker in die Debatte bringen.